Donnerstag, 18. Dezember 2014

Wunder gescheh'n, ich hab's geseh'n ...



Heute möchte ich über etwas berichten, was mich sehr, sehr glücklich macht. Ein Vorkommnis, welches in seiner Gesamtheit meinen Unglauben an Zufälle beträchtlich stärkt. Doch ich beginne am Anfang:

Vor ungefähr 3 Jahren lernte ich in einer Autorengruppe auf Facebook Susanne Meyer kennen. Susanne hatte ihr Buch "Mailo - Tagebuch meines traumatisierten Pferdes" veröffentlicht. Darin erzählt sie, wie sie mit Hilfe ihrer Tierheilpraktikerin Karin Harst Zugang zu Mailo und Milderung für die Beschwerden ihres Pferdes fand. Karin kommunizierte mit diesem Prachttier aus der Ferne - und das Pferd mit ihr!
Es klang wie ein Märchen und da ich bislang ein ziemlich rationaler Mensch war, der den Naturwissenschaften vertraute, hatte ich so meine Zweifel an dieser Realität. Dennoch ließ mich das Ganze nicht los. Hatte ich doch auch erst kurz zuvor ein unglaubliches, kaum fassbares Erlebnis, als mein geliebtes Pferd mit seinem Kopf auf meinem Schoß seinen letzten Atemzug tat.
 
Kurz nachdem ich Susannes Buch gelesen hatte, fand die wunderschöne Rappstute Escada den Weg zu mir. Ich wurde ihre Reitbeteiligung. 


Escada ist sehr groß, sehr schön und war zum damaligen Zeitpunkt - ich will mal sagen - etwas verstört. Der Umgang mit ihr gestaltete sich nicht immer einfach. Meist eilte sie davon, fühlte sich ständig "bedroht" und musste ihre Umgebung permanent "absichern". An Konzentration war kaum zu denken. Verliesen andere Pferde die Reithalle, wollte sie ungern allein darin bleiben. Mitunter stieg sie den Longenführer an, konnte vor lauter Unkonzentriertheit nicht richtig galoppieren, raste unkontrollierbar los. Dazwischen gab es aber immer wieder Tage, an denen sie das bravste Pferd der Welt war. Bis sie eben wieder "austickte". Jeder, der Escada erlebte, schüttelte wohl im Geheimen den Kopf und hatte sein Urteil über dieses schöne Pferd gebildet. Auch ich stieß oft an meine Grenzen. Wollte ich mich mit so einem Tier rumärgern? Wollte ich mir diese Arbeit antun? Ich glaube, ich wollte es.
Ich spürte, dass die Rappstute etwas ganz Besonderes ist. Denn kamen wir ab und an zum normalen Reiten, war sie das feinfühligste Tier, was ich bisher unter dem Hintern hatte :). Liegen Genie und Wahnsinn doch ganz nah beieinander? Ich probierte Vieles aus. Mein Ziel hieß, dem Pferd Vertrauen, Ruhe und Freude am Leben zu vermitteln. Es gab etliche Rückschläge. Ab und an flog ich in hohem Bogen vom knapp 1,80 m großen Pferd. Nach einer Bandscheiben-OP wollte ich so etwas eigentlich nie mehr erleben … Doch ich war mir ganz sicher: Das Pferd, diese supersensible Stute kann nichts dafür. Sie ist nicht "gaga".


Länger dachte ich schon an Susannes Mailo. Und an Karin Harst. Vor ungefähr 10 Wochen nahm ich dann Kontakt zu Karin auf.

Eigentlich wollte ich lediglich ein paar Frequenztröpfchen bei ihr bestellen. Doch so einfach ist das nicht. Was sollten die Tropfen denn enthalten? Karin hörte geduldig zu und beriet mich. Ich schnitt also ein paar Schweifhaare ab und schickte sie ihr. Karin führte eine Bioresonanzanalyse durch. Die Ergebnisse schockierten mich. Escada hatte Borrelien, war total übersäuert, kaute an einem Impfschaden herum und plagte sich mit Würmern. Da nenne ich jetzt nur die größten Baustellen.  Karin ließ mich damit nicht im Regen stehen, sondern gab Tipps zur "Sanierung des Pferdes".      

Jetzt war es für mich an der Zeit, mit Escadas Besitzerin zu sprechen. Ich freute mich so sehr, dass sie sofort einverstanden war, ihrer schönen Stute zu helfen. Wir kauften "Regenerationsfutter", stellten die Fütterung um, ließen Escada außerplanmäßig entwurmen. Der Sattler kam erneut, um die diagnostizierte Sattelunpässlichkeit zu beheben. Wir gaben dem Pferd die von Karin zusammengestellten Frequenztropfen. 

Recht schnell bemerkte ich eine Besserung des seelischen Zustandes von Escada. Konnte das alles wirklich wahr sein? Sollten die Borrelien dieses schöne Tier derart verrückt machen? Plötzlich konnte ich Escada über den Zeitraum von einer halben Stunde konzentriert reiten. Ich testete es aus, wie lange sie mitmachte. Die Übungen, die ihr besonders viel Stress bereiteten, ließ ich weg. Mein Schwerpunkt lag auf Lob, ganz viel Lob. Und Verständnis. Es war so wunderbar zu erleben, diese wunderschöne, mir so lieb gewordene Stute gab mir alles zurück. Vertrauensvoll trug sie mich auf ihrem Rücken, jeder Ausritt ins Gelände wurde immer ungefährlicher und freudvoller.

Dann kam Escadas Umzug in einen anderen Stall. Die Reise regte sie sehr auf. 


Mich beschäftigte die Umsiedlung nicht minder wenig. Ich spürte in mir plötzlich keine Vertrautheit gegenüber der Umgebung mehr. Alles war neu. Die Frage, ob alles richtig war, drängte sich mir auf. Und was soll ich sagen, dieses hochsensible, traumhafte Tier spürte natürlich jede Regung in mir … und sie spiegelte es mir, ganz selbstverständlich. So konnte ich sie gleich gar nicht "ordentlich" reiten. Spannung und Unkonzentriertheit waren wieder da. Klar, schließlich musste sie ja nun wieder die Umgebung absichern. Ich hätte heulen können. Doch ich versuchte, das Gute zu erkennen und da ich um die Fähigkeiten der Pferde weiß, dass sie einem einen Spiegel vorhalten, gelang es mir zum Glück. Escadas Besitzerin fand sich schneller zurecht und hatte von Anfang an Freude mit ihrem Tier im neuen Stall. Faszinierend.

Ich liebe dieses schöne Tier und so sollte es auf keinem Fall an mir liegen, dass es ihr nicht gut geht. Also musste ich an mir arbeiten, meine Befindlichkeiten "im Zaum" halten, mich bemühen. Und auf einmal war es wieder da, dieses traumhafte, vertraute Gefühl, dieses unsichtbare Band zwischen der Stute und mir. Was vor 4 Wochen noch unmöglich war - wir erleben es jetzt. Escada reitet mit mir 5 Zirkelrunden auf jeder Hand im gesetzten Galopp, ohne ein Zeichen von Widersetzlichkeit. Dieses Gefühl ist beinahe unbeschreiblich. Sie wirkt zufrieden, keine Ängste scheinen sie mehr zu peinigen.Was für ein tolles Gefühl, das zu erleben.

Ich tendiere schon lange dazu, zu glauben bzw. zu wissen, dass es keine Zufälle gibt. Friedrich Nietzsches Weisheit, das Entscheidendes passiert, konnte ich schon oft im wahren Leben feststellen (auch wenn das Entscheidende nicht generell augenscheinlich so toll ist). Und so musste es passieren, dass ich vor einigen Jahren erst dem Drang nachgab, 

  • ein Buch zu schreiben, 
  • daraufhin in Autorengruppen involviert war und so 
  • Susanne Meyer kennenlernte, die mir den Weg zu 
  • Karin Harst eröffnete, 
  • von der Escadas Besitzerin und ich erfuhren, wie wir das wahre und einzigartige Wesen der wunderschönen Stute offen legen konnten. 
Danke dafür, Danke!

Auch wenn es vielleicht noch Rückschläge geben wird - wir sind ja alle nur Lebewesen ;) - wir sind uns sicher, für das tolle Pferd das Richtige getan zu haben. Escada geht es gut und sie dankt es uns mit ganz bezaubernder gemeinsamer Zeit.

 Die Seele des Pferdes äußert sich nur denjenigen die sie suchen. 

In diesem Sinne viele Grüße,
Anja Blum


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Verwendung von Texten und Fotos nur mit meiner ausdrücklichen Zustimmung

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