Gleichgewicht und ein gutes Körpergefühl sind ganz wichtig, wenn man das Reiten lernen und irgendwann richtig gut reiten möchten. Kinder sind uns Erwachsenen in dieser Hinsicht um Nasenlängen voraus - wir "Großen" denken oft viel zu viel, statt zu fühlen ;-)
Meine Sami ist motorisch fit, dennoch möchte ich ihr vermitteln, sich total in das Eva-Pony einzufühlen zu können.
Dazu schließt Sami die Augen und spürt die Bewegungen des Ponys. Da Eva an der Longe geht, also "gelenkt" wird, muss Sami überhaupt nicht auf den Weg aufpassen und kann sogar im Leichttraben die Augen schließen.
Sami hat die meiste Unterrichtszeit keine Zügel in der Hand. Zuerst soll sie eine "ruhige" Hand lernen, damit sie dem Eva-Pony nicht mit den Zügeln im Mäulchen herumreißt. Dazu bekommt Eva die Zügel auf dem Hals verknotet. Sami hält aber ihre Hände schon so, wie sie sie später auch mit den Zügeln halten wird - vor sich, aufrecht und ruhig. Das ist gar nicht immer so einfach ;-) wird aber immer besser.
Und ganz nebenbei wird Samis Sitz vollkommen zügelunabhängig. Ich bin soooo stolz :-) Und Eva freut sich auch, dass sie nicht so "leiden" muss.
Während unseres Unterrichts bemerkte ich, dass Sami mitunter ziemlich verkrampft auf Eva sitzt. Vor allem in ihrem Gesicht war das zu erkennen - z.B. am zusammnegekniffenen Mund. Nun ist es aber eine Tatsache, dass Anspannung, die im Gesicht erkennbar ist, auch den ganzen Körper erfasst hat. Somit war Sami nicht mehr locker. Und wenn man nicht locker ist, kann man sich nicht auf das Pferd einfühlen. Wir haben eine tolle Übung daraus gemacht. Sami kann schon pfeifen und so forderte ich sie auf, während des Reitens zu pfeifen. Wie prima das ging! Und die Lockerheit kam von allein zurück :-)
Wir hatten wieder sehr viel Spaß beim Reiten und Sami hat erneut Fortschritte gemacht.
Bis zum nächsten Mal viele Grüße,
Anja Blum
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